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Mittwoch 24.04.2024

10:00–17:00 Uhr

Generalversammlung

GV 2024 und Rahmenprogramm

Der Wipkinger (Aussersihler) Viadukt zieht sich durch das dicht bebaute Zürcher Industriequartier. Mit 940 m Länge bildet das Viadukt das längste zusammenhängende Brückenbauwerk des SBB-Streckennetzes.

Es war der Ort, des Rahmenprogramms der 29. Generalversammlung der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst. Nach dem statutarischen Teil hielten Lukas Knörr der Kantonalen Denkmalpflege, Stefan Hohl, Projektverfasser der AFRY Schwiez AG und Dr. Philippe Rück der Materialtechnik am Bau AG aufschlussreiche Referate zu deb Instandsetzungsarbeiten, die momentan am Viadukt umgesetzt werden.

Die ältesten noch vorhandenen Teile des Viadukts sind die Erddämme und die Brückenpfeiler der Wipkinger Linie beidseits der Limmat. Mit Baujahr 1855 gehören sie zu den ältesten Bahnbauten der Schweiz überhaupt. Im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Seebahn ersetzte die Viaduktanlage den Erddamm von 1855.

Die Anlage besteht aus dem zweispurigen Wipkinger Viadukt, der den Hauptbahnhof mit dem Tunnel nach Oerlikon verbindet, und dem niedrigeren, einspurigen Lettenviadukt der ehemaligen rechtsufrigen Zürichseelinie, der seit 1990 als Fuss- und Veloweg dient. Das Kernstück des Viadukts bilden gemauerte Bogenreihen mit 12 Parallelfachwerkträgern zur Überbrückung der Quartierstrassen (1891-1894). Dann folgen die Limmatbrücken – auf der Wipkingerlinie zwei nebeneinanderliegende Parallelfachwerkträger mit doppeltem Strebenzug (sie ersetzten 1899 die Gitterfachwerkträger von 1856) und auf der Lettenlinie eine Brücke aus drei in allen Achsen schiefwinkligen Fachwerkbogen (1891-1894). Die Lettenlinie überbrückt das Sihlquai mit einem seltenen Schwedlerträger (1891-1894). Der Stahl-Beton-Verbundträger über die Wasserwerkstrasse (1948) war der erste «echte» Verbundträger in der Schweiz. Im Jahr 2004 wurden die Vorbahnhof-Brücken durch eine Verbundkonstruktion aus Stahl und Beton ersetzt.

Infolge bahnbetrieblicher Gründe (Profil Strecke Klasse C3, entsprechende Belastung und Geometrie, Sicherheitsabstände) wird der Schottertrog des Wipkinger Viadukts ersetzt. Im Rahmen der Instandsetzung werden folgende Massnahmen getroffen: Der Mauerwerksviadukt wird instand gesetzt, abgedichtet, neu entwässert und mit neuen Randborden versehen. Die bestehenden Stahlfachwerke werden instandgesetzt und mit Verbundmitteln an der Oberseite des Fachwerks (Obergurt) versehen. Darauf wird ein leichter Gleistrog in UHFB erstellt, der mit den Stahlkonstruktionen im Verbund wirkt. Die alten Fachwerkträger werden aufgrund der Verbundwirkung soweit entlastet, dass sie zusammen mit dem neuen Gleistrog die Lasten aus Eigengewicht, Auflast und Bahnlasten aufnehmen können.

Es waren aufschlussreichen Inputvorträge, die im Anschluss rege diskutiert wurden. So tauschten sich die über 50 Teilnehmenden während des Mittagessen in der Markthalle aus – bei schönstem Wetter unter den Viaduktbögen –, und man diskutierte während der im Anschluss durchgeführten und von den Experten begleiteten Ingenieur-Promenade entlang der Viadukte Wipkingen (Baustelle) und Letten.

  1. April 2024
  • Treffpunkt: noch offen