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Donnerstag 07.02.2019

16:00–19:45 Uhr

Tagungen und Präsentationen

Il Futuro dell’Energia in Lugano

III. Jahresseminar organisiert von der SIA Tessin

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Energie aus Sicht der Bauherrschaft, des Bürgers und der Umwelt

Herausgegeben von Laura Ceriolo, Paolo Spinedi und Cristina Zanini Barzaghi

Das Thema Energie, das wir im Rahmen des III. Studienseminars des SIA Ticino 2019 aufgreifen, ist umfangreich und bedeutungsvoll. Mit Grund, denn wir sollten aus der Vergangenheit lernen und sie verstehen, um auch künftig Fortschritte erzielen zu können. Der Ansatz ist – wie bei den Seminaren für Brücken und Straßen auch –, die Mittel, Systeme und Technologien zu erkennen, die zur Nutzung von Energiequellen geführt haben. Die Geschichte der Bauwerke, die Wissenschaft und die Bautechniken aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie der jüngsten Vergangenheit zu begreifen, die als Triebfedern gewirkt haben. Dabei sind die wichtigsten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ziele und Veränderungen wesentlicher Teil dieses Fortschritts.

In diesem Sinne gibt die Veranstaltung einen Einblick in die Geschichte der Ingenieurwissenschaften von Elektro- und Wasserkraftwerken im Tessin, in ihre Bewirtschaftung und in ihre Platzierung in bebaute, bewohnte und oft auch geschützte Gebiete.

Erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser haben Auswirkungen auf die Landschaft und unsere gebaute Umwelt. Die Dimensionen der dafür notwendigen Konstruktionen – man denke an Dämme, Windkraftanlagen oder Photovoltaikanlagen –, sind gewaltig. Dennoch sollte man sie nicht als landschaftsarchitektonisches Konfliktpotenzial wahrnehmen, sondern als Infrastrukturbauten, die einen integralen Bestandteil unseres Gebäudebestands bilden können. Dabei sind statische Aspekte grundsätzlich ein Thema, denn so mancher bereits gestaute Seespiegel soll seine Kote weiter erhöhen – ein Gefährdungspotenzial für die bestehenden Betonmauern, Gewölbe- oder Schwergewichtsmauern, weil der massive und unbewehrte Beton gerissen ist. Grund genug, um im Bereich der lineare-elastische Bruchmechanik (LEBM) vertieft zu forschen und die Möglichkeiten und Gefahren zu klären.

Die für die Vortragsreihe gewonnenen Experten (Fabrizio Panzera, Doktor, Historiker und Lehrer; Roberto Pronini, Direktor von AET; Jachen Könz, Architekt; Fabrice Rognon, Dipl. Maschinenbauing. ETHZ) greifen denn auch – ein jeder seinem Fachbereich entsprechend – die Vielschichtigkeit des Energiethemas auf. Am runden Tisch schliesslich – moderiert von der Journalistin Barbara Wezel – vertiefen die Experten die in den Vorträgen erläuterten Aspekte, und das Publikum erhält die Möglichkeit, offene Fragen beantworten zu lassen.

Die Gesellschaft für Ingenieurbaukunst überstützt die Vortragsreihe, da sie das Bestreben, die Geschichte der Ingenieurwissenschaften im Tessin zu verbreiten, mittragen möchte. Zu oft wird sie generell journalistisch ignoriert und von einer breiten Öffentlichkeit wenig beachtet. Die Aufführung zur Figur des Ingenieurs Giovanni Lombardi unter der Regie von Sara Flaadt sehen wir als bereichernde Form der Wissensvermittlung. Die Leseinszenierung mit der Schauspielerin Margherita Coldesina steht als Auftakt für künftige fundierte Veröffentlichungen zu Tessiner Ingenieure, die zwischen den fünfziger und achtziger Jahren tätig waren, nicht nur auf Papier, sondern auch über Medien wie Radio und Theater.

Ein Skript der Vortragsreihe liegt auf und ist ausserdem im Buchhandel des LAC erhältlich.

  • Treffpunkt: LAC Lugano, Sala 1, Piazza Bernardino Luini 6