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    Hrsg. Verein für wirtschaftshistorische Studien Werner Latscha, Hans G. Wägli, Hans Wismann, Alfred Waldis Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 81 ISBN 3-909059-34-1 (2005, deutsch, 100 Bilder, 88 Seiten) Erhältlich im Verein für wirtschaftshistorische Studien

    Buchempfehlungen

    Sieben Bergbahnpioniere

    Hrsg. Verein für wirtschaftshistorische Studien
    Werner Latscha, Hans G. Wägli, Hans Wismann, Alfred Waldis
    Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 81

    ISBN 3-909059-34-1 (2005, deutsch, 100 Bilder, 88 Seiten)
    Erhältlich im Verein für wirtschaftshistorische Studien

    Martin Hohberg empfiehlt dieses Buch: «Am 21. Mai 1871 fuhr die älteste Bergbahn Europas erstmals von Vitznau nach Rigi-Staffelhöhe – weiter erlaubte die Schwyzer Kantonsregierung vorerst nicht, die von Goldau aus eine eigene Erschliessung der «Königin der Berge» plante. Das von Kilian T. Ellsasser anlässlich der Restaurierung der Zahnradlokomotive «Gnom» 2002 im AS-Verlag herausgegebene Buch über Niklaus Riggenbach scheint leider vergriffen zu sein. Umso erwähnenswerter ist sein Portrait in der noch erhältlichen Sammelveröffentlichung von 2005 des Vereins für wirtschaftshistorische Studien. Diese stellt die Entwicklung der unterschiedlichen Zahnstangensystemen in den Mittelpunkt, von denen das System Riggenbach das erste, aber das System Abt das erfolgreichste war (Monte Generoso 1890, Brienzer Rothorn 1892, Wiener Schafberg 1893, Gornergrat 1898), einschliesslich der normalspurigen Bahn zum höchstgelegenen Bahnhof der Erde (4302 m ü.M.) in Colorado (ebenfalls 1890), die unter massgeblicher Schweizer Mitwirkung im Mai 2021 wiedereröffnet wurde (Cog-Railway). Vorher hatten Riggenbach und Abt 1879 gemeinsam die älteste Standseilbahn der Welt mit Ausweiche zum Hotel Giessbach gebaut.

    1891 nahm die Adhäsionsbahn zwischen Lauterbrunnen und Mürren (BLM) den Betrieb auf, unter dem Inspektor Erwin Strub, der die Erschliessung des Eigers plante. Abenteuerlich waren diskutierten Varianten, bis sich Adolf Guyer 1894 mit seinem Konzessionsgesuch durchsetzte und 1898 die Teilstrecke bis Eigergletscher den Betrieb aufnahm. Das Zahnstangensystem der Jungfraubahn stammt von Strub, der die Aufnahme des Vollbetrieb bis zur Jungfrau 1912 leider nicht mehr erlebte.

    Eduard Locher, der später den Simplontunnel baute, entwickelte die fischgrätenartige Zahnstange mit horizontalem Eingriff für die Pilatusbahn (1888), die mit 48% Steigung die steilste Zahnradbahn der Welt ist und ursprünglich als abhebsichere Einschienenbahn geplant war! Franz Josef Bucher und Josef Durrer waren hingegen keine Ingenieure, sondern tourismusbewusste Unternehmer: Bucher schuf die Bürgenstockbahn (1888) und den Felsenweg mit dem Hammetschwandlift, Durrer die 1907 eröffnete Bahn nach Braunwald. Ebenfalls behandelt wird ihre Entwicklung der Fangbremse für die 1892 eröffnete Standseilbahn auf das Stanserhorn, die für 60% Steigung zugelassen wurde. Nur kurz wird Karl Garaventa (1888-1965) vorgestellt, der aus Erfahrungen mit Akkordholzerei an der Rigiflanke 1928 an den ersten Holzseilbahnen tüftelte.

    Bleibt noch die Frage, welches denn nun die allererste Zahnradbahn war? Diese Ehre gebührt der Mount-Washington-Cog-Railway im US-Staat New Hampshire, gebaut von Silvester Marsh 1866-69 mit einem Zahnstangensystem ähnlich dem 1863 von Niklaus Riggenbach patentierten.»