Lesen Sie dazu auch die beiden Artikel, die in TEC21 publizert wurden. Ein Artikel zur Instandsetzung der historischen Stahlbrücke Wettingen und ein Artikel zur Instandsetzung der historischen Stahlbrücke Eschikofen. Zwei sehr unterschiedliche Vorgehensweisen.

So unterschiedlich die Vorgehensweisen sind, so kontrovers könnten sie diskutiert werden. Prof. Eugen Brühwiler deutet darauf hin, dass ein vollständiges Zerlegen von genieteten Brücken im Rahmen der Erneuerung des Korrosionsschutzes nicht notwendig ist und auch nicht praktiziert werden könnte. Man denke an grosse Bahn- und Strassenbrücken, die nicht ausser Betrieb genommen werden können. Die Technologie der Korrosionsschutzerneuerung vor Ort auf unter Betrieb stehenden Brücken ist seit vielen Jahrzehnten Stand der Technik und wird ständig optimiert, um insbesondere den Umweltschutzanforderungen und der Nachhaltigkeit immer besser zu genügen. Falls zudem bei einer Instandsetzung einer genieteten Brücke eine Erhöhung von Nutzlasten erforderlich ist, kann die schwere und in der Regel ohnehin beschädigte Fahrbahnplatte aus Stahlbeton durch eine wesentlich leichtere Platte in UHFB-Bauweise ersetzt werden. Dadurch gewinnt man Tragkapazität für die Aufnahme der höheren Nutzlasten. So führte man dies bei der Kanderbrücke Mülenen in Aeschi bei Spiez aus. Zugliech wurden die Anforderungen an die Nutzung und die Denkmalpflege kostengünstig erfüllt.

Dieses Projekt wurde von Jean Pascal Ammann, Clà Fanzun und Vincent Koerschgens von Emch+Berger projektiert ausgeführt.

Sie hatten am 6. Oktober 2022 den Publikumspreis des Young Engineers‘ Symposium Yes gewonnen - daneben zudme auch den Hauptpreis neben Claudia Gardeta und Fabian Romer.